Treptower Maler beim 30. Kunstsalon in Angerville

Mit 24 Bildern von acht Malerinnen und Malern im Gepäck, reisten unlängst vier Männer vom Kunstverein Treptow e.V. per Auto und Bahn zum dritten Mal in das 1135 Kilometer entfernte Angerville. In der französischen Gemeinde in der Essonne fand vom 24. bis 31. März zum dreißigsten Mal ein Kunstsalon statt, an dem sich insgesamt 115 Künstlerinnen und Künstler aus Frankreich, Spanien und Deutschland, darunter 77 Maler, 17 Bildhauer, 14 Fotografen und 5 Poeten, beteiligten. Invité d´Honneur (Ehrengast) waren diesmal die Malerin Maite Vilar, der Bildhauer Thierry Maussaint und der Fotograf Gérard Gaury. Dem Kunstverein Treptow war 2016 diese Ehre zuteil geworden. Von seiner Seite nahmen 2019 Hildur-Mathias Bernitz, Peter Bormann, Reinhold Erben, Udo Heinzel, Irena Jauer, Klaus König, Werner Laube und Ingrid Walter-Kruppe am Salon teil. Die ersten drei Genannten und ich selbst waren bei der Eröffnung persönlich anwesend. Zur Vernissage begrüßte der Bürgermeister von Angerville, Monsieur Johann Mittelhausser, die beteiligten Künstler und Gäste und würdigte vor allem das große Engagement von Madame Cély Lefebvre, der Präsidentin der Association Artistique de la Région d’Angerville, die dreißig Jahre lang den Salon organisiert hat. Bei einer späteren Festveranstaltung im Ausstellungssaal wurde Madame Lefebvre neben vielen Blumen und Geschenken der Preis der Franzö-sischen Nationalversammlung übergeben. Mit dem letzten Exemplar unseres diesjährigen Kunstkalenders, ein paar Gastgeschenken aus Berlin und dem Spreewald sowie einer kurzen Rede in Französisch konnte ich mich, im Namen aller Mitglieder des Treptower Kunstvereins, nur recht  bescheiden für die Einladung zum Salon und den herzlichen Empfang in Angerville bedanken. Ein solches Festprogramm wie an diesem Abend haben wir Treptower übrigens noch in keiner Kunstausstellung erlebt: An festlich gedeckten Tischen zwischen den Kojen mit unseren Bildern wurde ein mehrgängiges Essen serviert, und das Kulturprogramm davor eröffnete ein Tanzklub aus der Region mit Tänzen in historischen Kostümen. Unter dem Beifall des Publikums drehten Frauen und Männer aus dem Ort in vornehmen Roben, Reifröcken und Westernkleidern ihre Runden, in die sich später spontan auch Leute aus dem Publikum einreihten.

Eine Sängerin trug Chansons von Edith Piaf aber auch moderne Lieder vor, von denen irgendwann auch die Frauen aus dem Kunstverein mitgerissen wurden: Voller Begeisterung sangen die Malerinnen Cély, Marie-Agnes und Stéphanie „Que sera? que sera?“, und spontan gab auch ich, auf Bitte des Journalisten Thierry, der mal im Gymnasium Russisch gelernt hat, gemeinsam mit ihm und einer Dame namens Swetlana die „Abende bei Moskau“ in der Originalsprache zum Besten. Ich erinnerte an die erste Ausstellung der Künstler aus Angerville 2014 im Kulturzentrum Schöneweide „Ratz-Fatz“ und an den Auftritt der Vereinspräsidentin Cély Lefebvre als Flamenco-Tänzerin zur Vernissage. Immer wieder wurden wir in der Ausstellung von Künstlern oder Besuchern angesprochen. Ein Mann zeigte mir zwei Briefe, die er 1961 von einem Mädchen aus Mittweida erhalten hat. Beim Pressefest der „Humanité“ in Paris hatte er einen Lutballon mit seiner Adresse in den Himmel steigen lassen, der bis in die DDR geflogen war! Angesichts der großen und vielfältigen Konkurrenz des Salons in Angerville blieb uns Künstlern  aus Treptow dieses Mal zwar ein Preis versagt, doch die Teilnahme an dieser Jubiläumsschau und die herzliche Gastfreundschaft, die wir hier wieder erlebt haben, war uns Ehre genug und hat uns für den langen Weg, die altersbedingten Strapazen und den Aufwand beim Verpacken der Bilder entschädigt. Mehrfach wurden wir von Künstlerinnen und Künstlern aus Angerville und Méréville, mit denen wir seit 2011 befreundet sind, zum Essen oder einem Kaffee eingeladen, und jedes Mal war das Wiedersehen mit ihnen für mich eine große Freude. Eine gemeinsame, fast 140 km lange Fahrt zu den Gärten des Malers Claude Monet in Giverny, zu der uns unsere Freunde Christine, Alain und Betty aus Méréville eingeladen hatten, war für mich ein echter Höhepunkt der Reise. Unseren Gastgebern Cély und Jean-Paul sowie Marie-Agnes und Thierry in Angerville, die uns die ganze Zeit in ihren Häusern beherbergt haben, gebührt ein besonderes Lob!  Merci, beaucoup, chers amis français !

Werner Laube  

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