„Ein fremder Spiegel in einem leeren Zimmer
– und plötzlich bist du zuhause.“
Vernissage mit internationalem Publikum
Am Freitagabend, den 18. Juli, war es endlich soweit – die Türen zur Ausstellung „Georgi-as Welt – Portraits und Stimmungen in Bildern“ öffneten sich im Kulturzentrum Schöneweide. Die Atmosphäre war von Anfang an einfach zauberhaft, und die herzliche Gastfreundschaft lag förmlich in der Luft.
Ob Georgia’s Freundin Luise kommen würde und die Vernissage am Klavier eröffnen würde, war zuvor unklar. Doch plötzlich saß sie da – betrachtete die Werke und setzte sich ans Klavier, um den Abend mit melodischer Eleganz einzuläuten. In diesem Moment harmonierten Klang und Farbe – die Stimmung war perfekt.
Egon Höcker eröffnete die Vernissage mit einer bewegenden Laudatio. Er erinnerte an Georgias Kindheit in London, ihre künstlerischen Anfänge und den emotionalen Hintergrund des Bildes „Hello Georgia, someone threw me out on the street“. Danach bedankte sich Georgia selbst – sichtlich ergriffen und voller Vorfreude.
Ein starkes Bild – und seine Geschichte
„Hello Georgia, someone threw me out on the street“, 2025, Acryl
Georgia erzählte die Geschichte hinter dem Bild:
Vor sieben Jahren kam sie nach Berlin – in ein leeres Zimmer mit nur einer Schlafmatratze. Ihre Mitbewohnerin Luise sagte: „Du brauchst Möbel!“ Und einige Tage später brachte sie einen Spiegel mit – an dem ein kleiner Zettel hing:
„Hello Georgia, someone threw me out on the street.“
Dieser scheinbar kleine Moment wurde zu einem emotionalen Rettungsanker – dem ersten echten Zuhausegefühl in der neuen Stadt. Das Bild zeigt Georgia vor dem Spiegel, eingefangen in warmem Licht und mit zartem Respekt. Der Zettel wurde zum Symbol – für Freundschaft, Liebe und Anerkennung, ein Schatz, den Georgia bis heute bewahrt.
Austausch & Inspiration – international und lokal
Das Publikum war international: Besucher:innen aus Indien, Australien, den USA und Eng-land waren angereist und zeigten sich beeindruckt von den Werken und den Präsentations-möglichkeiten im Kulturzentrum. Besonders bewegend war der Beitrag von Ashutosh aus Indien, der spontan ein eigenes Gedicht mit dem Titel „Ludwig 2“ vortrug – eine poetische Überraschung, die den Abend bereicherte.
Auch anwesend: Kunstinteressierte aus dem Kiez Treptow Köpenick, Freundeskreise und lo-kale Besucher:innen. In Deutsch und Englisch entstand reger Austausch über Technik, Intention und Stimmung in Georgias Werken. Fragen wie „Wie erzeugst du diese Atmosphäre?“, „Besitzt du ein Atelier?“ oder „Wo findest du deine Motive?“ wurden auf Augenhöhe beantwortet – das Staunen war greifbar.
Ein bewegender Abend – mit Ausblick
Der Abend war ein voller Erfolg: inspirierend, emotional, verbindend. Zugleich markierte er den Startpunkt für das bevorstehende Sommerfest im Kulturzentrum Schöneweide.
Ausstellung & Einladung
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. August geöffnet – gern nach Anmeldung beim Kulturzentrum.
Wir laden Sie herzlich ein, Teil unseres neuen Stammpublikums zu werden! Kunst lebt von Leidenschaft – bei Künstler:innen und im Publikum. Besonders willkommen sind Kunstinteressierte aus Treptow Köpenick. Besuchen Sie unsere Veranstaltungen, lernen Sie Künstler:innen persönlich kennen und tauschen Sie sich mit anderen aus.
Vielen Dank an alle, die diesen Abend mitgestaltet und bereichert haben. Wir freuen uns auf viele inspirierende Begegnungen – und Sie vielleicht bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Egon Höcker Berlin, 18. Juli 2025
Galeriebetreuung
im Kulturzentrum Schöneweide
Plakat zur Ausstellung
Die Künstlerin Georgia Hatton zeigt in ihrer ersten Einzelausstellung farbintensive Werke zwischen Porträt und Fantasie. Ihre Bilder erzählen von Charakteren, Momenten und Stimmungen – oft bunt, manchmal rätselhaft, immer lebendig.
Einladung
Vom 14. Juli bis zum 17. August 2025 präsentiert das Kulturzentrum Schöneweide (Ratz-Fatz) die erste Einzelausstellung der Künstlerin Georgia Hatton. Unter dem Titel „Georgias Welt – Portraits und Stimmungen in Bildern“ zeigt die in London geborene Künstlerin farbenreiche, stimmungsvolle Werke, die Figuren und Geschichten in einem besonderen Licht erscheinen lassen.
Georgia Hatton arbeitet seit ihrer Ausbildung zur Bühnenbildnerin in England an der Schnittstelle zwischen Gestaltung, Erzählung und Emotion. Ihre kreative Laufbahn führte sie von Theater- und Filmprojekten über Wandmalerei bis hin zu ausdrucksstarker Porträtkunst. Seit ihrer Übersiedlung nach Deutschland im Jahr 2018 ist sie Teil der Berliner Kunstgemeinschaft „Creative Sessions“.
Mit ihrer Kunst lädt sie uns ein, Charaktere zu entdecken und in Momentaufnahmen voller Atmosphäre einzutauchen. Ihre Bilder erzählen – mal leise, mal lebendig – Geschichten vom Menschsein.
Feiern Sie mit uns die Vernissage am Freitag, 18. Juli 2025, von 17:30 bis 19:30 Uhr.
Lernen Sie Georgia Hatton persönlich kennen und lassen Sie sich von ihren Werken berühren.
📍 Kulturzentrum Schöneweide (Ratz-Fatz), Schnellerstraße 81, 12439 Berlin
🗓 Ausstellung: 14.07.–17.08.2025
🎨 Vernissage: 18.07.2025, 17:30–19:30 Uhr
Wer ist Georgia Hatton?
Georgia Hatton wurde 1995 in Südost-London geboren und fand früh ihre Leidenschaft für das kreative Gestalten. Nach ihrem Abschluss am Ravensbourne Art College im Fach 3D-Design setzte sie ihr Studium der Theatergestaltung an der Nottingham Trent University fort, wo sie 2017 ihren Bachelor (Hons) abschloss. Bereits während ihrer Ausbildung arbeitete sie als Bühnenbildnerin für Theater und Fernsehen und entwickelte ein vielseitiges Repertoire – von Bühnenmalerei über Requisitenbau bis hin zu Kostümen, Puppen und Miniaturen.
Ihre Arbeiten wurden an verschiedenen Orten in Großbritannien gezeigt: Illustrationen als Animationen auf dem Festival „Greenham Common: 100 Jahre Krieg und Frieden“, Wandmalereien im Escape Room „The Marlowe Kit“ in Canterbury sowie Theaterproduktionen an diversen Spielstätten im ganzen Land. Dabei erzählt Georgia stets Geschichten – mit Farben, Licht, Material und einem feinen Gespür für Stimmungen.
Seit ihrer Auswanderung nach Deutschland im Jahr 2018 hat sich ihr Fokus zunehmend auf die Malerei verlagert. In Berlin fand sie eine neue künstlerische Heimat, in der sie ihre Porträtkunst weiterentwickelte. Ihre Arbeiten zeigen Menschen in stillen, eindringlichen Momenten, oft umgeben von symbolischen Objekten, Fragmenten von Texten oder mystischer Beleuchtung. Als Teil der Berliner Künstlergruppe „Creative Sessions“ tauscht sie sich mit anderen Kreativen aus und bringt ihre vielseitige Erfahrung aus Theater, Illustration und Design in ihre Gemälde ein.
Mit „Georgias Welt – Portraits und Stimmungen in Bildern“ zeigt sie erstmals eine Einzelausstellung – eine intime Einladung in ihr persönliches Universum, in dem Realität und Vorstellung, Licht und Schatten, Inneres und Äußeres miteinander verschmelzen.
Laudatio
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
ich freue mich von Herzen, Sie heute Abend in unserer Galerie im Kulturzentrum Schöneweide willkommen zu heißen.
Zwei Monate lang werden uns die eindrucksvollen Werke von Georgia Hatton begleiten – und heute feiern wir gemeinsam den offiziellen Auftakt dieser besonderen Ausstellung.
Wie lernte ich Georgia kennen?
Seit April betreue ich ehrenamtlich den Galeriebetrieb im Kulturzentrum. Für mich stand die Frage, wie kommen die Bilder in das Kulturzentrum Schöneweide. Wo sind die Künstler oder Fotografen, die ausstellen möchten? Eine Möglichkeit war die Teilnahme am Fest der Demokratie.
Während des Festes der Demokratie in Schöneweide war ich gezielt auf der Suche nach jungen Talenten. Georgia stellte sich als Malerin vor. Neugierig geworden, lud ich sie zu einem Vorstellungsgespräch ins Kulturzentrum ein.
Sie präsentierte mir ihr Skizzenbuch. Zu sehen sind Porträts und Momentaufnahmen aus dem Alltag, voller Authentizität und Gefühl.
Wow – Was für ein Talent. Ihre Arbeiten berührte mich – schon in diesem Augenblick wusste ich: Diese junge Künstlerin braucht eine Bühne. Ihre Bilder müssen gesehen werden.
Wer ist diese junge Künstlerin?
Bemerkung: Um diese Frage zu beantworten, führte ich ein Interview per Telefon durch.
Sie wurde 1995 in Südost-London geboren und von klein auf entwickelte sich eine Leidenschaft für das kreative Gestalten.
Im Gespräch mit ihr erfuhr ich folgende Geschichte.
Ihrer Mutter nähte traditionelle Hochzeitskleider. Damit sie konzentriert arbeiten konnte, gab sie der kleinen Georgia Stifte und Papier in die Hand und sagte stets:
„Mach etwas Schönes.“
Aus dieser liebevollen Ermutigung entfesselte sich ihr Drang, mit Farbe und Form zu experimentieren – bis heute spürbar in jedem ihrer Werke.
Nach dem Abschluss ihres 3D Design Studiums am Ravensbourne Art College setzte sie ihr Studium der Theatergestaltung an der Nottingham Trent University fort und erwarb dort 2017 ihren Bachelor. Bereits während dieser Zeit arbeitete sie als Bühnenbildnerin für Theater und Fernsehen – von Bühnenmalerei über Requisitenbau bis hin zu Kostümen, Puppen und Miniaturen.
Ihre Arbeiten waren unter anderem bei „Greenham Common: 100 Jahre Krieg und Frieden“ als Illustrationen und Animationen zu sehen, schmückten Wandmalereien im Escape Room „The Marlowe Kit“ in Canterbury und bereicherten diverse Theaterproduktionen in ganz Großbritannien mit Geschichten in Farbe, Material und Licht.
Seit ihrer Übersiedelung nach Berlin im Jahr 2018 fokussiert sich Georgia zunehmend auf die Malerei.
Hier hat sie eine neue künstlerische Heimat gefunden, entwickelt ihre Porträtkunst weiter und zeigt Menschen in stillen, intensiven Momenten – oft umgeben von symbolischen Objekten, Textfragmenten oder mystischer Beleuchtung.
Die Berliner Künstlergruppe „Creative Sessions“ spielte in Georgias Anfangsjahren in Deutschland eine große Rolle. Diese offene Gemeinschaft, von Miltos Despoudis organisiert, wird häufig als ein „Artist’s Gym“ beschrieben – ein Raum, in dem Menschen unterschiedlichen Niveaus gemeinsam zeichnen und üben können. Für Georgia war die Teilnahme eine wichtige Konstante in den ersten fünf Jahren ihres Berliner Lebens: Hier konnte sie regelmäßig ihre Zeichenfähigkeiten vertiefen, Erfahrungen austauschen und Vertrauen in ihre eigene künstlerische Stimme finden. Eines der ausgestellten Werke – „Portrait of an Artist“ – entstand während einer dieser kreativen Zeichenrunden.
Ihr künstlerischer Ansatz
Mit „Georgias Welt – Portraits und Stimmungen in Bildern“ präsentiert sie ihre erste Einzelausstellung – eine intime Einladung in ihr persönliches Universum, in dem Realität und Vorstellung, Licht und Schatten, Inneres und Äußeres miteinander verschmelzen.
Gestatten Sie mir, dass ich auf 2 Bilder, die mich und vielleicht auch Sie sofort aufgefallen sind und ihre Neugierde geweckt haben, einzugehen.
1. „Hello Georgia, someone through me out on the street“
In diesem Bild seht die Künstler vor einem Spiegel.
Ein Selbstporträt? Ja, aber es ist mehr als ein Selbstporträt:
Es ist ein gemalter Dankesbrief, an eine Freundin, die ihr in einer neuen Welt das Gefühl gab:
„Du bist angekommen.“
Vor sieben Jahren kam Georgia nach Berlin, in ein leeres Zimmer mit einer Schlafmatratze. Ihre Mitbewohnerin Luise sah das und sagte zu ihr: „Du brauchst unbedingt Möbel.“ Etwas später schenkte Luise ihr einen Spiegel aus unbekannter Herkunft – mit der Notiz:
„Hello Georgia, someone through me out on the street“
Dieser scheinbar unbedeutende Moment war für Georgia ein unvergesslicher Augenblick in ihrem Leben: das erste Zuhausegefühl in einer fremden Stadt. Im Bild sehen wir diese Szene – eingefangen in Farbe, Licht und tiefem Respekt.
Der Zettel wird zum Symbol für Freundschaft, Liebe und Anerkennung. Diese kleine Notiz bewahrt Georgia auf, wie ein Schatz.
2. „The Dope Eater“, (Hier ist ihr Vater zu sehen.)
Man muss einfach stehenbleiben.
Ein Bild der inneren Stille, ein Blick, der Fragen an die Zukunft stellt – ein stilles Rätsel, das den Betrachter in seiner Ruhe einfängt.
Bemerkung: Die Geschichte des Bildes sollte jeder für sich finden. Klaus König – man muss nicht alles interpretieren. Es genügt einfach vor dem Bild zu stehen und wirken lassen.
Georgias Kunst erinnert mich an den Malstil der deutsch-schwedischen Künstlerin Lotte Lasersteins.
Lotte Meta Ida Laserstein (* 28. November 1898 in Preußisch Holland im ostpreußischen Oberland; † 21. Januar 1993 in Kalmar, Schweden) war eine deutsch-schwedische Malerin. Sie gilt als bedeutende Vertreterin der gegenständlichen Malerei der Weimarer Republik.
Georgia fängt kleine Alltagsgeschichten mühelos ein, ganz gleich, ob in der U-Bahn oder an einem verregneten Bahnhof oder sitzende in einem Berliner Café.
Die Ausstellung
In der Ausstellung hängen 16 Werke – ergänzt durch Skizzen und Studien. Jedes einzelne öffnet ein Fenster in Georgias faszinierende Welt, geprägt von Emotionalität, Tiefe und intensiver Beobachtung. Sie ist ein außergewöhnliches Talent – und wir dürfen gespannt sein, was sie als Nächstes kreieren wird.
Danksagung & Übergabe
Ein herzlicher Dank gilt Georgia Hatton – für ihr Vertrauen und diese Offenheit. Auch dem Kulturzentrum und all den Beteiligten möchte ich danken:
Ohne Sie wäre ein internationaler, inspirierender Glanz unserer bescheidenen Galerie undenkbar.
Nun gebe ich das Wort an Georgia – und freue mich auf persönliche Einblicke in ihre Arbeit.
Georgia, die Bühne gehört Ihnen.
...
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Genießen Sie den Abend und lassen Sie sich von Georgia Hattons feinem Blick auf die kleinen großen Geschichten verzaubern.
Egon Höcker, 18.07.2025