Gemalte Sehnsucht – Sonnenblumen als Lebensspur von Celi Guada
Celi Guada malt Sonnenblumen nicht als Motiv, sondern als Begegnung – mit Natur, Erinnerung und Heilung. Ihre Bilder tragen das Zittern Van Goghs weiter, verwandelt durch eigenes Erleben, Reisen, Säen, Wachsen und Loslassen. Wer ihren Sonnenblumen begegnet, sieht nicht nur Farbe, sondern Bewegung, Atem und Lebenskreislauf.
Abstraktes Malen – wenn Formen sprechen und Worte leise werden
Vielleicht hast du dich beim Rundgang durch die Ausstellung „Auf dem Weg der Sonne“ schon von den kräftigen Farben, freien Formen und stillen Andeutungen einfangen lassen. Besonders in einem Rahmen ziehen zwei Werke die Aufmerksamkeit auf sich – sie gehören zur Serie „Dimensionen des Willkürlichen“ von Celi Guada.
Mich hat interessiert, was hinter diesen abstrakten Kompositionen steckt, und ich habe Celi danach gefragt. Ihre Antwort war nicht nur ein Einblick, sondern fast schon eine Einladung, anders zu denken, zu schauen und zu fühlen.
Sie schreibt:
„Schwierigkeit und Leichtigkeit sind Abstraktionen des Fortschritts.
Nah und fern sind Abstraktionen der Position.
Stärke und Schwäche sind Abstraktionen der Kontrolle.“
Diese drei Sätze öffnen bereits ein Fenster in ihre künstlerische Welt. Die Serie ist inspiriert von der Lektüre des Buches von Lao-Tse. Celi beschreibt, dass sie zunächst über den Verstand Zugang zu diesem alten philosophischen Wissen suchte – und ihn letztlich über das Malen gefunden hat. Durch die Farbe und das Formlose konnte sie etwas erspüren, das sich über Worte kaum greifen lässt.