Farben aus Argentinien in Schöneweide
Am Wochenende verwandelte sich das Kulturzentrum Schöneweide in einen Ort voller Farbe, Musik und Begegnungen. Gleich zwei Künstler*innen aus Argentinien stellten hier zum ersten Mal in Berlin ihre Werke vor – ein Abend, der nach Sonne, Geschichten und Gemeinschaft schmeckte.
Die Sonne im Bild: Celi Guada
Schon beim Eintreten spürst du, dass hier mehr als nur Bilder hängen. Es ist ein Weg voller Licht, Wärme und Hoffnung. Die Sonne steht nicht nur am Himmel – sie ist Symbol für Orientierung, Neubeginn und inneres Leuchten. Celi Guadas Werke erzählen genau davon. Sie strahlen nach außen und nach innen. Und passend dazu gibt es sogar einen eigenen Katalog, der dich noch tiefer mitnimmt. Ihre Ausstellung trägt den poetischen Titel „Auf dem Weg der Sonne“.
Von Chaos zum Kosmos: Germán Bonafín
Ganz anders – und doch eng verwandt – wirken die Arbeiten von Germán Bonafín. Seine Ausstellung „Animalia und Psychedelia – Vom Chaos zum Kosmos“ ist eine bunte, fantastische Reise. Farben, Tiere, Traumwesen – mal chaotisch, mal geordnet – und am Ende entsteht daraus ein Kosmos, der Staunen lässt.
Besondere Momente der Vernissage
Die Eröffnung selbst war ein kleines Fest:
- Besonders schön war, dass Germáns Mutter und Tante extra aus Argentinien angereist sind, um die erste Ausstellung beider Künstler in Berlin mitzuerleben.
- Für die Musik sorgte Mailas Schwester, die mit ihrer Begleitung die Stimmung perfekt untermalte.
- Und ein Detail, das allen im Gedächtnis bleibt: Germáns Mutter überraschte uns mit einem Salat und Mailas Mutter mit einem selbst gebackenen Streuselkuchen – ein echter Genuss zwischen Kunst und Gesprächen.
Celi war live per WhatsApp zugeschaltet, stellte sich vor und sprach über ihre Kunst. Sie beantwortete Fragen zu ihrem Selbstporträt und teilte ihr sehr persönliches Manifest. Germán selbst erzählte, wie seine Werke entstehen – vom Mittelpunkt hinaus, Schritt für Schritt, Farbe für Farbe.
Selbstporträt von Celi Guada
Kunst verbindet: Ein Abend der Begegnungen
Am Ende überreichte ich Celi symbolisch einen Sonnenblumenstrauß, was sie sichtlich berührte. Danach ging die Vernissage in einen offenen Austausch über. Gäste, Künstler, Freunde – alle kamen ins Gespräch.
Ja, schade, dass nur wenige Menschen aus dem Kiez den Weg hierher gefunden haben. Aber gleichzeitig hat die Eröffnung etwas sehr Wertvolles gezeigt: Kunst verbindet – über Kontinente hinweg.
Die Ausstellung ist noch bis Ende Oktober im Kulturzentrum Schöneweide zu sehen. Komm vorbei, lass dich inspirieren und tauche ein in die Farben Argentiniens.
Egon Höcker
Kurator beider Ausstellungen
21.09.2025